Heute Abend stehen sich ab 21 Uhr zwei Fußballnationen gegenüber, die aus zwei verschiedenen Kontinenten stammen. Deutschland gegen Argentinien lautet das finale Spiel bei der WM 2014 in Brasilien. Die sportlichen Vertretungen und Leistungen beider Länder sind allgemein bekannt, vermutlich wird Deutschland nach den guten Leistungen in den vorigen Spielen auch das Finale gewinnen.
Nehmen wir die kulinarische Sicht auf das WM-Finale, fällt die Wahl schnell auf Schweinsbraten & Sauerkraut. Ein Gericht, welches in Bayern so wie in Österreich auch gerne gegessen wird. Außerdem sind die Bayern uns Österreichern besonders die liebsten Deutschen. Denkt man hierzulande an argentinisches Essen, denken die meisten sofort an ein argentinisches Steak.
Die Nationalgerichte von Argentinien und Deutschland im Vergleich
Vergleicht man beide Nationalgerichte, ist das Gesündeste sicherlich das Sauerkraut beim Schweinebraten. Den größten ökologischen Fußabdruck bewirkt das Steak aus Argentinien. Erstens muss es von weit her nach Europa verschifft werden und zweitens ist die Qualität des Fleisches einer intensiveren Betrachtung wert.
Argentinien war jahrzehntelang der weltgrößte Exporteur von Fleisch, das berühmt für seinen kräftigen, natürlichen Geschmack und die hauchfeine Fettmaserung war. Dieser Geschmack war die Folge eines „entspannten“ Trotts der Rinde von Weide zu Weide. Heutzutage warnen Mediziner vor dem ständig steigenden Fettanteil des Fleisches und dessen negative Folgen auf den menschlichen Cholesterinspiegel – verursacht durch immer mehr Mastvieh, anstatt Rinder auf der Weide, unter anderem durch Verdrängung durch Getreidefelder.
So wie den Argentinier ihr Steak, sagen wir sehr wichtig ist, zählt der Schweinsbraten bereits seit dem Mittelalter zu den wichtigsten Festtagsspeisen in der bayerischen, österreichischen und auch böhmischen Küche. Noch im 19. Jahrhundert war der Schweinsbraten zu Weihnachten, Ostern, Pfingsten und Martini ein fixer Bestandteil des Abendessens.
Schwein ist in unserem Zeitalter schon (zu) billig, dass es auch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts günstig war, sah man rückblickend an Kochbuchautoren, die immer mehr Rezepte für Schweinefleisch veröffentlichten. Beispiele dafür: Katarina Prato in „Die Süddeutsche Küche“ (1858) und August Mauer in „Illustrirtes Wiener Kochbuch“ (1885). Letzterer hält auch fest, dass das Schwein weniger in der herrschaftlichen, sondern mehr in der bürgerlichen Küche geschätzt werde. Neben dem Preis war aber auch die Verwendbarkeit und die leichte Zubereitungsart sowie die Nahrhaftigkeit und die traditionelle Konservierungspraxis des Einpökelns und Selchens (Räuchern). (Quelle bmlfuw.gv.at)
Wer gewinnt das kulinarische Finale Deutschland vs. Argentinien?
Nun, für heute Deutschland, Morgen vielleicht wieder Argentinien 😉