Fritz Amann, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), muss nach seinem von vielen Seiten kritisierten Kommentar über Einzelunternehmer zurücktreten. Ein Machtwort hatte dabei WKÖ-Chef Christoph Leitl gesprochen: Er zitierte den RfW-Obmann Matthias Krenn zu sich, damit dieser den Vizeposten der Wirtschaftkammer Österreich neu besetzt. Nachfolger von Fritz Amann wird Matthias Krenn.
Amann hatte in einem Gastkommentar im Wirtschaftsblatt behauptet, Ein-Personen-Unternehmen (EPU) seien keine Unternehmer, sondern Tagelöhner oder Arbeitslose, die in die Scheinselbstständigkeit gedrängt würden. Es sei kein Wunder, dass „das einzige Interesse dieser Gruppierung in der sozialen Absicherung liegt“.
Als notwendigen Schritt bezeichnete SPÖ-Wirtschaftssprecherin Cornelia Ecker den Rücktritt von WKÖ-Vizepräsident Fritz Amann und meinte, dass EPU-Bashing keinen Platz in der Wirtschaftskammer haben kann. Gerade Einzelunternehmer brauchen eine starke Interessensvertretung.
Fritz Strobl, Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands Wien, sieht den Rücktritt als einzig richtige Konsequenz aus seinen verbalen Entgleisungen und verlautbarte „Wer hart arbeitende Unternehmerinnen und Unternehmer dermaßen beleidigt, hat keinen Platz in der WKÖ“.
Christoph Leitl stellte in einer Aussendung klar, dass die Ein-Personen-Unternehmen ein unverzichtbarer Bestandteil von Österreichs Wirtschaft und sind mit dem ihnen gebührenden Respekt zu behandeln sind. Er betonte, dass er als Präsident der Wirtschaftskammer Österreich sofort nach Publikwerden der diskriminierenden Äußerungen von Fritz Amann unmissverständlich klargestellt habe, dass die WKO die Interessen von Ein-Personen-Unternehmen ebenso engagiert vertrete wie die aller anderen Betriebe.
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