Am 3. März endet die „Bilanzperiode“ der WKO Steiermark. Die Unternehmerinnen und Unternehmer sind aufgerufen, ihre Vertreter neu zu wählen. In einem Pressegespräch zogen WKO Steiermark Präsident Josef Herk und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg am 28. Februar Bilanz unter fünf bewegte Jahre und gaben Ausblick auf die künftige Arbeit des Hauses. „Wir sehen uns aktuell mit äußerst fordernden Rahmenbedingungen konfrontiert. Umso wichtiger ist eine starke Interessenvertretung“, betont Präsident Josef Herk.
Die fünf wichtigsten Erfolge in der Steiermark
- Einführung der Meisterprämie: Während die Kosten für ein Hochschulstudium zum größten Teil von der öffentlichen Hand getragen werden, fallen für die Vorbereitung und Absolvierung der Meister oder Befähigungsprüfung Ausgabe für die Teilnehmer selbst an. Auf Initiative der WKO Steiermark wurden seitens des Landes und der Stadt Graz mit Jahresanfang eine Meisterprämie in der Höhe von 1.000 Euro eingeführt. Ein wichtiges und notwendiges Zeichen der Wertschätzung für die berufliche Ausbildung, gerade in Zeiten des Fachkräftemangels.
- Bürokratieabbau: Auf Initiative der WKO Steiermark wurde der Instanzenzug im Baurecht von einem dreistufigen auf ein zweistufiges Verfahren reduziert. Konkret wurde der gemeindeinterne Instanzenzug abgeschafft. Laut Herk ein wichtiger Schritt hin zu effizienteren und damit schnelleren Bauverfahren.
- Stärkung des Standorts Steiermark: Das Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung der WKO Steiermark konnte als Standortanwaltschaft etabliert werden. Damit haben die Experten unter der Leitung von Ewald Verhounig seit rund einem Jahr offiziell Parteienstellung bei diversen Genehmigungsverfahren und sind die Anwaltschaft der Unternehmerinnen und Unternehmer bei Umweltverträglichkeitsprüfungen.
- Ausbau der Infrastruktur: Mit dem Koralmtunnel und dem Semmeringbasistunnel konnten zwei Jahrhundertprojekt auf Schiene gebracht werden. Dazu gibt es jetzt erstmal einen konkreten Zeithorizont für den Bau des Bosrucktunnels und damit die Pyhrn-Schober-Achse. Mit dem nun bestätigten Ausbau wurde eine jahrelange Forderung der Wirtschaft erfüllt, die vor allem auch für die Erreichung der Klimaschutzziele wichtig ist.
- Fachkräfte-Offensive: Der Fachkräftemangel ist und bleibt durch die demografische Entwicklung einer der großen Herausforderungen für die Wirtschaft. Die WKO Steiermark hat ihr Bildungsangebot verstärkt und mit dem Talentcenter eine Bildungsinitiative ins Leben gerufen. Dazu konnte mit den EuroSkills diesen Herbst in Graz erstmals eine Berufs-EM nach Österreich gelotst werden. „Damit wollen wir unserem hervorragenden dualen Ausbildungssystem jene Bühne geben, die es verdient“, so Herk. Bemühungen, die unterm Strich fruchten, sind zuletzt doch die Lehrlingszahlen entgegen dem demographischen Trend gestiegen.
Wie gefragt Serviceleistungen der WKO Steiermark sind
Die Serviceeinrichtungen der WKO Steiermark sind die Anlaufstellen für unternehmerische Fragen aller Art. Angefangen von Unklarheiten bei Steuern und Abgaben, Fragen zu Dienstverhältnissen oder andere Probleme, die den Unternehmeralltag erschweren.
433.600 Servicefälle wurden seit der letzten WKO-Wahl im Jahr 2015 erledigt – Tendenz steigend. „Gegenüber der letzten Periode entspricht das einem Plus von knapp zehn Prozent “, betont WKO Steiermark Direktor Karl-Heinz Dernoscheg.
Am häufigsten nehmen Großbetriebe die Serviceleistungen in Anspruch – Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeiter wendeten sich im vergangenen Jahr durchschnittlich 61 Mal an die Experten der WKO Steiermark. Die nachgefragten Top-Themen: Wirtschafts- und Gewerberecht, Steuern, Arbeits- und Sozialrecht sowie branchenspezifische Inhalte. Ein besonderes Service wird der Exportwirtschaft geboten: das Internationalisierungscenter der steirischen Wirtschaft.
Wachstum und damit Wohlstand werden künftig noch stärker von unserer Exportwirtschaft abhängen. Dabei wird schon jetzt jeder zweite Euro im Außenhandel verdient. Hier unterstützen wir steirische Betriebe aktiv mit unserem ICS und dem weltweiten Netz der AWO.
so Dernoscheg.
Bildungseinrichtungen der WKO Steiermark sind gefragt
Gefragt sind auch die Bildungsangebote. Dernoscheg:
Mit dem Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI), der Fachhochschule Campus 02, der Tourismusschule in Bad Gleichenberg und dem Talentcenter zählt die WKO Steiermark zu den Top-Bildungsanbietern des Landes.
Das zeigt ein Blick auf die Statistik: Rund 185.000 Bildungsteilnehmer zählt allein das Wirtschaftsförderungsinstitut seit der letzten WKO-Wahl im Jahr 2015, 5.500 Studierende der Campus 02. Dazu wird in Bad Gleichenberg die Elite des heimischen Tourismus ausgebildet. „Und mit dem Talentcenter haben wir die weltbeste Bildungsinitiative ins Leben gerufen“, erinnert Dernoscheg an die Auszeichnung durch den World Chamber Congress 2019 in Rio de Janeiro. Rund 80 Prozent der jungen Steirer besuchen mittlerweile das Talentcenter. „Dadurch konnte die Zahl unserer Bildungskunden auf jährlich 62.500 gesteigert werden“, freut sich Dernoscheg über dieses wichtige Signal im Kampf gegen den Fachkräftemangel. „Die WKO Steiermark ist damit der größte nichtstaatliche Bildungsanbieter im Land“, ist auch Herk stolz: „Die Jugend ist unser wertvollster Rohstoff. Aus diesem Grund werden wir hier weiter investieren.“ Und mit den EuroSkills wird den jungen Fachkräfte im Herbst auch die entsprechende EM-Bühne geboten.