In der ORF-Show „9 Plätze – 9 Schätze“ werden vor dem Nationalfeiertag wieder Österreichs schönste Plätze gesucht – Plätze, die bisher eher als Geheimtipp genannt wurden und nicht in den Tourismusprospekten groß angeführt werden. In der Jubiläumsausgabe fiel die Wahl bei „9 Plätze – 9 Schätze“ letztes Jahr auf die Burg Landskron in Kärnten.
Die bisherigen 9 Plätze – 9 Schätze Sieger-Plätze waren:
- Grüne See im steirischen Tragöß (2014)
- Formarinsee und die Rote Wand in Vorarlberg (2015)
- Tiroler Kaisertal (2016)
- Vorarlberger Körbersee (2017)
- Schiederweiher in Oberösterreich (2018)
- Lünersee in Vorarlberg (2019)
- Strutz-Mühle in der Steiermark (2020)
- Wiegensee in Vorarlberg (2021)
- Friedenskircherl am Stoderzinken in der Steiermark (2022)
- Burg Landskron in Kärnten (2023)
9 Plätze – 9 Schätze Finalisten 2024
Nach der Vorauswahl für die Show wurden am 9. Oktober 2024 im Rahmen einer Pressekonferenz die neun Landessieger präsentiert, die am Nationalfeiertag für ihr jeweiliges Bundesland an den Start gingen:
- Burgenland: Leuchtturm Podersdorf
- Kärnten: Burgenstadt Friesach
- Niederösterreich: Maria Taferl
- Oberösterreich: Steyrtalbahn
- Salzburg: Gadaunerer Schlucht
- Steiermark: Die Bärenschützklamm war ursprünglich Steiermark-Sieger. „Aus Respekt vor den Hinterbliebenen“ hat sich der Alpenverein und das Landesstudio Steiermark am 15. Oktober entschieden, diese Kandidatur zurückzuziehen. Stattdessen rücken die beim Voting zweitplatzierten Giglachseen nach.
- Tirol: Burg Ehrenberg
- Vorarlberg: Harder Seeufer
- Wien: Stammersdorfer Kellergasse
In der Steiermark standen die Bärenschützklamm, das Schloss Eggenberg in Graz und die Giglachseen zur Abstimmung.
Gewinner 2024: Gadaunerer Schlucht in Salzburg
Der zweite Platz ging an Maria Taferl in Niederösterreich, der dritte an die Giglachseen in der Steiermark.
Die Gadaunerer Schlucht ist eine beeindruckende Schlucht im Gasteinertal im Bundesland Salzburgch. Sie befindet sich in der Nähe des Ortes Bad Gastein und ist für ihre naturbelassene Wildheit und das charakteristische Zusammenspiel aus Wasserfällen, steilen Felswänden und üppigem Grün bekannt. Die Schlucht wurde durch den Gasteiner Ache, einen Gebirgsfluss, über Jahrtausende hinweg in den Fels geformt und ist ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber und Wanderer.
Die Schlucht ist größtenteils naturbelassen und bietet eine unberührte Landschaft, die Besuchern ein authentisches Erlebnis der alpinen Wildnis bietet. Aufgrund ihrer abgeschiedenen Lage bietet die Schlucht Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten, die typisch für die alpine Region sind. Hier finden sich zahlreiche Moose, Farne und alpine Blumen sowie Vögel und kleine Säugetiere.
Es gibt einige Wanderwege und Kletterpfade, die durch die Gadaunerer Schlucht führen. Die Routen bieten spektakuläre Ausblicke und eine besondere Nähe zum Wasser der Gasteiner Ache. Besonders beliebt sind Wanderungen entlang des Wassers, da man hier die Kraft des Flusses besonders spüren kann.
Die Gadaunerer Schlucht ist geprägt von zahlreichen Wasserfällen und faszinierenden Felsformationen. Das Wasser hat im Laufe der Zeit interessante Gesteinsformationen geschaffen, die der Schlucht eine einzigartige Atmosphäre verleihen.
Gewinner 2023: Burg Landskron in Kärnten
Der zweite Platz ging an die Eisriesenwelt in Salzburg und der dritte Platz an Hardegg in Niederösterreich.
ORF: Ein Sommer in Österreich: Urlaub in Rot-Weiß-Rot im TV
9 Plätze – 9 Schätze: So gut isst Österreich
Gewinner 2022: Friedenskircherl am Stoderzinken
- Steiermark: Friedenskircherl am Stoderzinken
- Salzburg: Liechtensteinklamm
- Vorarlberg: Üble Schlucht
Gewinner 2021: Wiegensee in Vorarlberg
- Vorarlberg: Wiegensee
- Tirol: Gschnitztal
- Steiermark: Handwerkerdörfl in Pichla
Der Wiegensee liegt auf mehr als 1.900 Meter Höhe oberhalb von Partenen im Montafon. Er kann nur zu Fuß in 1 1/2 bis 2 Stunden Wanderzeit erreicht werden. Der Name vom kleinen Moorsee am Fuße der Versalspitze hat er von seiner malerischen Lage in einer Hangverebnung aus Zeiten der Gletscherschmelze, auch Wiege genannt.
Am Wiegensee wachsen Gräser und Moose vom Ufer auf die Wasseroberfläche und bilden dort mit der Zeit ein dichtes Geflecht (Schwingrasen). Da die sehr fragile Pflanzendecke nicht betreten werden darf, wurde für Wanderer Holzstege angelegt.
Das Bundesländer-Voting startete am 1. Oktober. Die insgesamt 27 Auswahlplätze wurden vom 29. September bis 1. Oktober in „Bundesland heute“, in den Regionalradios und auf bundesland.ORF.at vorgestellt. Vom 1. bis 4. Oktober konnte telefonisch mitbestimmt werden, mit welchem Platz das jeweilige Bundesland in „9 Plätze – 9 Schätze“ vertreten ist. Am 6. Oktober wurden die jeweiligen Landessieger vorgestellt.
Gewinner 2020: Strutz-Mühle in der Steiermark
- Steiermark: Strutz-Mühle
- Salzburg: Sulzbachtäler
- Kärnten: Hemmaberg
Die Strutz-Mühle in Wielfresen bei Wies ist eine vom „Mühlen-Peter“ Peter Fürbass aus teils originalen Teilen selbst gebaut und restaurierte Schaumühle und liegt in einer steirischen Landschaft mit wunderschönen Wander- und Themenwege im Tal der weißen Sulm.
Sieben Jahre lang hat Peter Fürbass laut ORF die zweigängige Schaumühle selbst gebaut. In tausenden Arbeitsstunden wurde die originale Mühlenteile und alte Gebäude im Koralmgebiet abgetragen, aufwendig restauriert und daraus am Ufer des Schwarzbachs wieder errichtet. Seit 2006 ist die Strutz-Mühle für Besucher täglich geöffnet. Peter Fürbass führt seine Gäste persönlich durch sein Lebenswerk und zeigt, wie bis vor rund 60 Jahren Getreide zu Mehl vermahlen wurde.
- Anreise mit dem Auto: A2-Ausfahrt Lieboch, B76 Richtung Wies. Beim Kreisverkehr Wies die erste Ausfahrt Richtung Eibiswald, danach rechts weiter Richtung Wernersdorf, bei Mühle-Hinweistafel links abbiegen.
- Anreise mit den Öffis: Mit den ÖBB nach Wies-Eibiswald. Von dort etwa eine Stunde zu Fuß weiter über Wernersdorf zur Mühle oder mit dem Gästetaxi.
Gewinner 2019: Lünersee in Vorarlberg
Der türkisblaue Lünersee liegt auf 1.970 Meter Höhe und war früher der größte natürliche Bergsee der Ostalpen. Jetzt ist er einer der größten Stauseen Westösterreichs und wird zur Stromerzeugung genutzt. Der Lünersee lässt sich bequem mit der Seilbahn erreichen und lädt zu einer Wanderung mit herrlicher Aussicht rund um den See ein, der rund eineinhalb Stunden dauert. Eine beliebte Jausenstation ist die die Douglass Hütte vom Alpenverein.
- 1. Platz: Lünersee in Vorarlberg
- 2. Platz: Weingärten Hochgrail
- 3. Waldviertler Natur-Stauseen
Buchtipp: Zum Kennenlernen der besonderen Plätze aller neun Bundesländer erscheint jedes Jahr ein Buch mit Fotos und interessanten Details. So entsteht eine einmalige Reise zu Österreichs versteckten Kostbarkeiten mit viel Hintergrundwissen. Dieses macht Lust, Österreich wieder mal neu zu entdecken.
Gewinner 2018: Schiederweiher in Oberösterreich
- Schiederweiher (Oberösterreich)
- Hintersteinersee und Walleralm (Tirol)
- Schüsserlbrunn (Steiermark)
Der nur eineinhalb Meter tiefe Schiederweiher ist in eine einzigartige Bergkulisse eingebettet und ein beliebter Rückzugsort in der Natur. Errichtet wurde der Weiher 1897. Links vom Weiher befindet sich die Spitzmauer und rechts der Große Priel.
Gewinner 2017: Körbersee
Zum Körbersee kommt man im Winter auf Skiern und im Sommer zu Fuß. Der Weg führt durch eine idyllische Bergwelt inmitten der Lechtaler Alpen, südwestlich des Hochtannbergpasses auf 1.656 Meter Seehöhe. Hinter eine Kuppe erwartet Wanderer ein fantastischer Blick auf den See und das Vorarlberger Bergpanorama. Auf der einen Seite die Braunarlgruppe, links daneben die Juppenspitze und schräg gegenüber ragt der Widderstein empor. 2017 gingen diese Kandidaten für das jeweilige Bundesland ins Rennen:
- Burgenland: Weinidylle Csaterberg
- Kärnten: Wildensteiner Wasserfall
- Niederösterreich: Ysperklamm (Platz 3)
- Oberösterreich: Traunfall
- Salzburg: Habachtal in Bramberg (Platz 2)
- Steiermark: Rassach
- Tirol: Gaistal/Seebensee
- Vorarlberg: Körbersee (Gewinner)
- Wien: Michaelerplatz
Gewinner 2016: Kaisertal
Das bis vor wenigen Jahren nur zu Fuß zu erreichende Kaisertal in Tirol setzte sich gegen die anderen Kandidaten durch. Die Route durch das Kaisertal gehört zu eine der schönsten Wanderungen im Kaisergebirge. Das Tal befindet sich fast gänzlich auf Ebbser Gemeindegebiet und ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. In allen Berggasthöfen und Hütten können Wanderer hervorragend vorzüglich Speisen. Für eine Übernachtung stehen Lager und Komfortzimmer zur Verfügung.
Folgende neun Plätze gingen 2016 ins Rennen:
- Burgenland: Purbacher Kellergasse
- Kärnten: Dobratsch
- Niederösterreich: Ötschergräben
- Oberösterreich: Bucklwehluckn im Mühlviertel
- Salzburg: Kraftplätze in Filzmoos
- Steiermark: Weinweg der Sinne
- Tirol: Kaisertal
- Vorarlberg: Bad Rothenbrunnen
- Wien: Haus des Meeres
Gewinner 2015: Formarinsee-Rote Wand
Der Gewinner der Show 2015 wurde der Formarinsee am Ende des Zugertals, inmitten des Lechquellengebirges auf 1.793 Metern Seehöhe in Vorarlberg. Auch hier gewann wieder ein schöner Bergsee mit den schönsten Farben. Der Formarinsee entsteht jedes Jahr aufs Neue durch Schmelzwasser. Sein Abfluss überwindet unterirdisch, unter der roten Wand hindurch, die europäische Wasserscheide. Das schöne Bild wird durch die 2704 Meter hohe Rote Wand ergänzt, die ihren Namen aus einem deutlich sichtbaren Band aus rotem Kalk erhalten hat. Diese sind Beleg davon, dass vor 145 Millionen Jahren das Gebiet ein tropisches Meer war.
Folgende neun Plätze gingen 2015 ins Rennen:
- Burgenland: Ruine Landsee – Beliebtes Ausflugsziel inmitten des Naturparks Landseer Berge. Sie liegt auf einem Felssporn auf einem Höhenrücken zwischen Heidriegel und dem Pauliberg.
- Kärnten: Bergsteigerdorf Zell-Pfarre – Liegt in einem abgeschiedenen Seitental an der Nordseite der Karawanken an der slowenisch-österreichischen Staatsgrenze und ungefähr 20 km südlich von Klagenfurt und 6 km südlich von Ferlach.
- Niederösterreich: Schneebergbahn – Die Zahnradbahn auf den Hochschneeberg ist eine von noch drei existierenden Zahnradbahnen in Österreich.
- Oberösterreich: Hochmoor Löckernmoos – 2008 war Gosau mit den Schleifsteinbrüchen und dem Hochmoor „Löckermoos“ Ausstellungsort der Oberösterreichischen Landesausstellung mit dem Leitort Gmunden.
- Salzburg: Longa im Biosphärenpark Lungau – Die gänzlich unverbaute Longa mäandert auf einigen Kilometern durch das Weißpriachtal.
- Steiermark: Heiligengeistklamm
- Tirol: Gschlößtal – Seitental des Tauerntals auf dem Gemeindegebiet von Matrei in Osttirol.
- Vorarlberg: Formarinsee und Rote Wand – Hochgebirgssee im Lechquellengebirge im österreichischen Bundesland Vorarlberg auf einer Höhe von 1793 Metern in unmittelbarer Nähe zur Roten Wand im Gemeindegebiet von Dalaas.
- Wien: Alte Donau – Altarm der Donau in Wien
Das Voting
Bei der Liveshow „9 Plätze 9 Schätze“ wird im Finale aus den 9 Bundesländern von der Jury und den Zuschauern zu Hause 1 Sieger-Bundesland ermittelt. Die Entscheidungen darüber, wer als Sieger hervorgeht wird einerseits durch Entscheidung des Juryteams und andererseits per Televoting von den Zusehern getroffen. Die Teilnahme an den Votings für die TV-Show ist für die Zuseher über zwei verschiedene Wege möglich: Per Telefonanruf und/oder durch Senden einer SMS an die in der Show eingeblendeten Telefonnummern. Anschließend wird aus den 9 Teilnehmern ein Gewinner ermittelt, der in Summe die meisten Jury-Punkte und Votes aus Telefonanrufen und SMS erhalten hat. Jenes Bundesland, das in diesem Zeitraum zusätzlich zu den Jury-Punkten die meisten Stimmen aus Telefonanrufen und SMS erhalten hat, gewinnt die ORF-Show „9 Plätze – 9 Schätze“
Schaden Shows wie 9 Plätze – 9 Schätze der Natur?
Nach dem Erfolg der ersten Show im letzten Jahr, geht der ORF mit diesem Sendungsformat am 24. Oktober in die zweite Runde. Damals sahen mehr als eine Million Zuseher die Sendung. Der steirische Grüne See gewann das Voting, zahlreiche Medien berichteten über den See und auf Facebook war der See und seine Farbe ein Renner. Ob die landschaftliche Schönheit und die Region dadurch aber auch etwas gewonnen hat, bezweifeln mittlerweile viele Steirer und Steirerinnen.
Der Grüne See ist ohne Zweifel eine Pracht, die Gegebenheit vor Ort zeigte aber, dass die Infrastruktur vor Ort mit dem hohen und dauerhaften Ansturm nicht zurecht kommt. Im besonderen Fall vom Grünen See zeigt sich, dass die schönste Zeit beziehungsweise „Saison“ um das glasklare türkisblaue Wasser zu erleben, vom Beginn der Schneeschmelze im Frühling bis in den Sommer hinein ist. Sobald der natürliche Wasserstand im See im Laufe des Jahres weniger wird, desto mehr tritt das steinige und felsige Ufer zu Tage. Ab diesem Zeitpunkt wird es rund um den See wieder ruhiger. Laut Aussagen aus der Region wird sich somit die Wirtschaft / Gastronomie mit Investitionen in ihre eigene Infrastruktur beziehungsweise Angebot zurück halten.
Daneben spielt die Verkehrs-bedingte Situation an diesem schönen Platz eine Rolle. Es stehen zwar hunderte von Parkplätze zur Verfügung, wenn an einem schönen Tag aber wieder mal „alle“ zum Grünen See wollen, dann staut es sich. Niemand kommt mit dem Auto rein, niemand mehr raus. Und das schafft Ärger bei Autofahrern als auch bei Anreinern, deren Flächen verparkt werden.
Eine Regulierung des Besucherstroms kam aber für viele von einer unerwarteten Seite. Keine Taucher mehr im Grünen See ab 2016 hieß es vom örtlichen Tourismusverband auf Verlangen des Eigentümers des Sees. Laut Gutachten würde die Gefahr bestehen, dass die Taucher durch zuviel aufgewirbelten Sand am Boden die schöne Farbe des Sees zerstören.
Somit kann ein Platz, der für Shows wie „9 Plätze – 9 Schätze“ nominiert ist, durch einen Gewinn und dem zu erwartenden Besucherinteresse nur dann keinen Schaden nehmen, wenn die Verantwortlichen vor Ort ein Konzept haben und wissen ob ein schöner Platz viele Menschen verträgt. Im Interesse eines sanften Tourismus.
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Titelfoto: ORF/Thomas Ramstorfer