Der österreichische Rechnungshof kritisiert zwei Wochen vor der Airpower 2016 in der Steiermark, die Veranstaltungen im Jahr 2013 und 2011. So wurde beanstandet, dass das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport (BMLVS) die AirPower 2013 ohne Bewilligung nach dem Steiermärkischen Veranstaltungsgesetz 2012 veranstaltete. Ebenso fehlte eine Evaluierung hinsichtlich des Nutzens für das Österreichische Bundesheer, insbesondere aufgrund der Gesamtkosten von rund. 11,685 Mio. EUR.
Kosten-Nutzen-Analyse
Eine Kosten–Nutzen–Analyse zum Durchführungsintervall der AirPower lag nicht vor. Das Land Steiermark förderte die AirPower 2013 mit einem Betrag
von 800.000 EUR ohne die nach dem Finanz–Verfassungsgesetz erforderliche gesetzliche Grundlage. Konkrete Zielsetzungen dieser Förderung des Landes Steiermark würden nach dem Rechnungshof-Bericht ebenso fehlen wie die Evaluierung der Wirkung der Fördermittel.
Neben der Prüfung des Nutzens der Veranstaltung für die Steiermark waren weitere Schwerpunkte die Prüfung der Einzahlungs– und Auszahlungsgebarung, der Kosten, der Verträge, des Sponsorings, der Förderung sowie der Organisation und Durchführung der Veranstaltung.
Wehrpolitisches Ziel der AirPower 2013 war es, eine breite Öffentlichkeit unter dem Motto „Souveränität und Solidarität“ über die Leistungsfähigkeit und Notwendigkeit von Luftstreitkräften zu informieren. Das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport legte jedoch keine messbaren Indikatoren für die Zielerreichung fest und führte auch keine Evaluierung darüber durch. Somit war diese für den Rechnungshof auch nicht beurteilbar, inwieweit die angestrebten Ziele erreicht wurden.
Rechnungshof-Bericht: Red Bull als Veranstaltungspartner der Airpower
Im Rechnungshof-Bericht wurde, neben dem Land Steiermark als Partner der Veranstalter, auch das Sponsoring der Red Bull GmbH in der Höhe von 905.000 EUR untersucht. So hätte das BMLVS ungeachtet interner Bedenken nicht abschließend überprüft, ob dem Sponsoring der Red Bull GmbH eine Gegenleistung des BMLVS gegenüberstand und ob das Sponsoring als vergaberechtsrelevanter Beschaffungsvorgang auszuschreiben gewesen wäre. Red Bull wurde ein weitgehendes Beratungsrecht eingeräumt, obwohl dadurch eine Beeinflussung der Verwaltung durch private Sponsoren nicht ausgeschlossen werden konnte.
Unter anderem äußert der Rechnungshof-Bericht Bedenken darüber, dass sich das BMLVS zeitlich unbefristet dazu verpflichtete, im Falle der Beendigung der Kooperation mit der Red Bull GmbH und der Wahl eines anderen Getränkeherstellers als Veranstaltungssponsor, die Marke Red Bull im AirPower–Logo nicht durch den Namen beziehungsweise das Warenzeichen des neuen Sponsors zu ersetzen. Dieser Punkt war für das Bundesministerium für Landesverteidigung nachteilig, weil damit alternative Sponsoren von vornherein ausgeschlossen waren.
Wie die Region von Österreichs Airshow profitiert
Vermutlich als Reaktion auf den Rechnungshof-Bericht haben die Veranstalter auf der Airpower Seite einen Artikel veröffentlicht. Darin ist zu lesen, dass die Airpower nicht nur hunderttausende Fans begeistert, sie bringt auch wertvolle wirtschaftliche Impulse für die Urlaubsregion Murtal und das Eventland Steiermark.
Der steirische Landesrat Christian Buchmann zeigte sich anlässlich der Pressekonferenz im Hangar-5 des Fliegerhorst Hinterstoisser froh darüber, dass die Airpower am 2. und 3. September zurück nach Zeltweg kommt. Österreichs Airshow sei nicht nur eine tolle Werbung für das Grüne Herz Österreichs. Ihre wirtschaftlichen Effekte wären auch eindeutig messbar. Laut einer Studie des international central european institute (icei) verzeichnete die Urlaubsregion Murtal mit der Veranstaltung ein durchschnittliches Plus von 37 % bei Nächtigungen im Vergleich zum Vergleichsmonat in einem normalen Jahr.
Auch für die ganze Steiermark sei im Beobachtungszeitraum ein Plus von 12 % bei den Nächtigungen feststellbar. Bei den Ankünften beläuft sich das Plus auf 24 % für die Region und 8 % für die gesamte Steiermark. Weiters entsteht durch die Besucher eine zusätzliche Nachfrage nach Dienstleistungen und Gütern von 13,1 Millionen Euro in der Steiermark (Österreich: 19,7 Millionen). Insgesamt würde laut Landesrat Buchmann die Wertschöpfung ein Vielfaches der Ausgaben betragen. Für jeden investierten Euro würden 4,8 Euro ins Land zurück fließen.
Airpower 2019 in Zeltweg
Die nächste Airpower findet am 6. und 7. September statt. Jeweils von 9 bis 17 Uhr 30 werden bei freiem Eintritt Flugvorführungen geboten. Einlass ist ab 7 Uhr.
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Airpower 2019 – Die Airshow in Österreich
Fotos: steirerwerk.at