In Österreich sind die Flüsse laut dem WWF (World Wide Fund For Nature) zwar sauber, aber nicht lebendig. Durch die Schäden der Hochwässer in Österreich in den letzten Jahren und vor wenigen Wochen in Südosteuropa wird deutlich, welche zerstörerische Kraft das Wasser entfalten kann. Der WWF-Flussexperte Christoph Walder sieht intakte Flüsse mit ausreichend Überschwemmungsgebieten als wichtige Zutaten zu einer Hochwasservorsorge im Einklang mit der Natur. Diese bieten auch einer großen Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten wertvollen Lebensraum.
Renaturierung von Flüssen
Mit der Renaturierung von Flüssen soll in ganz Österreich nicht nur neuer Lebensraum für bedrohte Arten geschaffen sondern auch ein Beitrag zum Hochwasserschutz geleistet werden. Positive Beispiele aus Österreich wurden bereits an Drau, Lech und Traun umgesetzt. In der ORF Show „Mutter Erde braucht dich“ wurden positive Flussrenaturierungen am Beispiel des Tiroler Inn vorgestellt.
In den vergangenen Jahrzehnten hat Österreich vor allem durch die Errichtung von Wasserkraftwerken und andere Flussverbauungen rund 30.000 Kilometer Fließgewässer reguliert. Tausende Hektar Überflutungsräume wurden dadurch vom Flussbett abgeschnitten. Die Folgen sind ein massiver Verlust an am oder im Wasser lebenden Tier- und Pflanzenarten sondern auch eine verschärfte Hochwassersituation in Österreich. Ein großer Teil der „Naturkatastrophe“ Hochwasser wird durch menschliche Fehler verstärkt, nämlich durch Fehler im Flussbau und Raumplanung sowie durch die halbherzige Umsetzung effizienter Klimaschutzmaßnahmen.
Nach Ergebnissen der WWF-Studie „Jeder Hektar zählt“ könnten in Österreich mindestens 84.000 Hektar Flussräume neu geschaffen werden – das ist eine Fläche, fast drei Mal so groß wie der Neusiedlersee.
Link:
WWF Studie: Jeder Hektar zählt