Die 68. Österreich Rundfahrt, das größte Radevent der Alpenrepublik, wird in Kitzbühel mit einem Prolog, einem Berg-Einzelzeitfahren, eröffnet. Neben abwechslungsreichen Etappen finden sich mit dem Sonntagberg im Mostviertel, der Edelweißspitze – dem mit 2.571 Metern höchsten zu befahrenen Punkt Österreichs -, dem Villacher Hausberg Dobratsch und dem Kahlenberg in Wien gleich vier Bergankünfte im Programm.
Nach dem rund 600 Meter langen Prolog am Kitzbüheler Horn, wo bis zum Kitzbüheler Alpenhaus die steilsten Kehren zu nehmen sind, steht die erste Etappe am 3. Juli im Zeichen der Rad-WM: Dieser Tagesabschnitt verbindet mit Innsbruck und Salzburg eine künftige (2018) und ehemalige (2006) WM-Stadt. Danach folgt die Oberösterreich-Etappe, die von Mondsee durch das Seengebiet nach Steyr führt. In Niederösterreich steht am 5. Juli ein Klassiker auf dem Programm: Nachdem es nach dem Start in Ardagger Markt durch die Wachau geht, wartet auf die Profis der drei Kilometer lange, mit Kopfsteinpflaster gespickte Schlussanstieg zur Wallfahrtsbasilika am Sonntagberg. Genau dort, wo zwischen 2012 und 2014 tausende Radfans für unvergessliche Momente sorgten.
Großglockner und Dobratsch
Die vierte Etappe wird im steirischen Rottenmann im Ennstal gestartet und führt auf die 2.571 Meter hoch gelegene Edelweißspitze, im Nordosten des Großglockners in den Hohen Tauern gelegen. Dieser Punkt ist der höchst zu befahrene Berg in Österreich und ein besonderes Highlight im diesjährigen Tour-Programm. Für Zuseher wurde ein Shuttle-Bus eingerichtet, damit sie die Rad-Profis am Berg anfeuern können. Am nächsten Tag wartet bereits der nächste 2.000er. Nach dem Start im Kärntner Millstatt verläuft die fünfte Etappe vorbei an den schönsten Kärntner Seen über Klagenfurt nach Villach, wo 1987 die erste Rad-WM auf österreichischem Boden stattfand. In Villach beginnt auch der 16 Kilometer lange Schlussanstieg auf den Dobratsch, wo sich bei der Rosstrattenhütte inmitten des Erholungsgebietes das Ziel befindet.
Von Graz übers Burgenland nach Wien
Am vorletzten Tag der Rundfahrt gastiert die Tour in diesem Jahr mit dem Start in der steirischen Landeshauptstadt Graz. Das Ziel der sechsten Etappe befindet sich dann in der burgenländischen Thermenmetropole Stegersbach. Nachdem die siebente und letzte Etappe in Bad Tatzmannsdorf im Burgenland gestartet wird, geht es für die Rad-Profis Richtung Bundeshauptstadt Wien. Dort liegt das Ziel aber nicht wie in den letzten Jahren in der Innenstadt, sondern als „Grande Finale“ wartet der Schlussanstieg zum Kahlenberg.
Österreich Rundfahrt Etappen live im ORF
Den Organisatoren der Österreich Rundfahrt mit Tour-Direktor Mag. Gernot Schaar erreichten in Kooperation mit der „Österreich Werbung“, dass alle Etappen der Tour live auf ORF Sport Plus gezeigt werden. Neben den täglichen Live-Etappen werden auch halbstündige Magazine auf ORF eins gesendet. In Eurosport werden die schönsten touristischen Bilder Österreichs mit knapp halbstündigen Magazinen in die europäischen Haushalte geliefert. Christian Kresse, Geschäftsführer der Kärnten Werbung, unterstreicht die Wichtigkeit des Schulterschlusses von Radsport und Tourismus:
Die Kooperation zwischen der Österreich Werbung, den Landestourismusorganisationen und der Österreich Rundfahrt ist ein starkes Signal für die Bedeutung des Rad-Tourismus in Österreich! Die Ö-Tour ist für den Tourismus eine ganz wichtige Plattform, um unser Land von der schönsten Seite zu zeigen.
Aktualisierung: Nach technischen Problemen mit der Live-Übertragung seitens einer privaten Filmfirma, stieg der ORF aus der Live-Übertragung aus.
Starterfeld der Tour aus 14 Nationen
Das Starterfeld der Österreich Rundfahrt besteht in diesem Jahr aus 20 internationalen Mannschaften aus 14 Nationen mit je sieben Fahrern. Sie gliedern sich auf in ein Team der WorldTour, elf der Professional Continental- und sieben der Continental-Tour. Ex-Österreich-Tour-Sieger Harald Morscher, verantwortlich für die Teamverpflichtungen, dazu:
Wir haben heuer ein sehr ausgeglichenes Fahrerfeld mit hohem Niveau und auch einige klingende Namen dabei. Wie den Holländer Pieter Weening, einen echten Siegkandidaten.
Weening gewann in seiner Karriere Etappen bei der Tour de France und Giro d’Italia, bei der diesjährigen Tour de Suisse feierte er einen Etappensieg. Einen Triumph landete er heuer zudem bei der Norwegen-Rundfahrt, wo er ebenso wie 2013 bei der Polen-Rundfahrt den Gesamtsieg holte. Bei der Österreich Rundfahrt startete Wiening bisher zwei Mal. 2009 holte er einen Etappensieg und wurde Gesamtsechster, ein Jahr später beendete er die Tour an der zehnten Stelle. Neben U23-Weltmeister, Mailand-San Remo- und Österreich-Tour-Etappensieger Gerald Ciolek, der im Vorjahr das Gelbe Trikot trug, kommt auch die russische Nachwuchshoffnung Alexander Foliforov. Der Gazprom-Profi gewann heuer beim Giro d’Italia das schwere Berg-Einzelzeitfahren auf die Seiseralm.
ÖRV-Profis mit guten Chancen auf Top-Ergebnisse
Alle sechs heimischen Continental-Teams sind bei der Österreich Rundfahrt dabei. Von den Mannschaften mit rot-weiß-roten befindet sich in der polnische nEquipe CCC der Oberösterreicher Felix Großschartner. Der Glocknerkönig des Vorjahres wird von Vorjahressieger Victor De La Parte und dem Gesamtdritten Jan Hirt begleitet. Im Team Roth wurde der Wiener Matthias Krizek, der im Juni bei der Tour de Suisses das Bergtrikot trug, aufgestellt. Harald Morscher traut den ÖRV-Profis sehr gute Chancen auf Etappenerfolge als auch für die Gesamtwertung zutraut:
Wenn man Fahrer wie Tirol-Profi Clemens Fankhauser, der heuer erneut die Irland-Rundfahrt gewann, oder den internationalen Seriensieger Markus Eibegger (Felbermayr Simplon Wels) sieht, traue ich ihnen alles zu. Nicht zu vergessen auf Stephan Rabitsch, der auch Mitte Juni einen Etappensieg bei der Slowakei-Rundfahrt feierte.
Titelfoto: (c) Mario Stiehl