Die Tierwelt Herberstein trauert um seinen Löwen Brutus. Nach 10 Tagen intensiver tierärztlicher Behandlung musste der Löwe gestern eingeschläfert werden. Der Gesundheitszustand des 16 Jahre alten Raubtieres hat sich drastisch verschlechtert, sodass dem zoologischen Leiter Reinhard Pichler keine andere Wahl blieb. Der Löwe wird nun obduziert und anschließend ausgestopft wieder nach Herberstein zurückkommen.
Der Löwe ohne Mähne
Der Löwe Brutus wurde 2000 in Kopenhagen geboren und kam über Schönbrunn im Jahr 2002 nach Herberstein. Er war gemeinsam mit seinem Partner Simba vor allem bei den kommentierten Fütterungen in Herberstein zum Publikumsliebling geworden. Brutus war der männliche Löwe ohne Mähne.
Das Tier wurde in jungen Jahren aus medizinischen Gründen kastriert, dadurch ist ihm das Wachsen einer haarigen Mähne verwehrt geblieben. In freier Wildbahn werden Löwen 10 bis 14 Jahre alt, in Zoos können sie aber auch bis zu 20 Jahre alt werden.
Sein Partner Simba gilt als Wahrzeichen der Tierwelt Herberstein, der Löwe ist auch im Logo der Tierwelt Herberstein verankert. Anfang Jänner fing sich Simba eine eitrige Ohrenentzündung ein. Die Behandlung des gefährlichen Zootieres erfordert viel Erfahrung und Geschick. Erste Anzeichen bemerkte damals Tierpflegerin Nathalie Christin: „Simba wirkt unruhig, schüttelt ständig den Kopf und hält ihn schief.“ Für die Untersuchung durch Zootierarzt Reinhard Pichler musste der Löwe in Narkose gelegt werden um eine Diagnose für die weiterführende Behandlung festgelegen zu können“ Simba wurde anschließend 10 Tage lang mit einem Antibiotikum behandelt, das durch die Nahrung verabreicht wurde. Die Pfleger mischten der Großkatze die Medizin „als Leckerei“ ins Rindfleisch verstecken und beobachteten, ob die Medizin auch mit dem Futter aufgenommen wurde.
Die Suche nach einem neuen Mitbewohner für Simba ist bereits voll angelaufen, damit er so schnell wie möglich einen neuen Partner oder Partnerin ins Gehege bekommt.
Foto: Rebecca Stessl