Starke Hitze ist für viele Menschen eine Belastung. Wer in dieser Zeit Medikamente nimmt, kann durch in diese in der Sommerhitze die zentrale Temperaturregulation und die Lichtempfindlichkeit des Körpers beeinträchtigen. Aus diesem Grund sollte der Arzt während Hitzeperioden die Medikamentendosis überprüfen.
Medikamente können während Hitzeperioden zu gefährlichen Nebenwirkungen führen
Vor allem ältere Menschen müssen oft viele verschiedene Medikamente einnehmen, die gerade während Hitzeperioden durchaus zu gefährlichen Nebenwirkungen führen können. So kann laut Karlheinz Kornhäusl von der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) die Gefahr einer Entwässerung durch verringerte Wahrnehmung des Durstgefühls beispielsweise den Elektrolythaushalt massiv beeinträchtigen. Die Österreichische Ärztekammer empfiehlt besonders chronisch Kranken und älteren Patienten zu Beginn der Sommerperiode, die Medikamentendosis vom Arzt Ihres Vertrauens entsprechend überprüfen zu lassen. Oft gilt es, die niedrigste effektive Dosis für die kürzest mögliche Zeit anzuwenden.
Sommerhitze kann Arzneimittel zerstören
Auch wenn die meisten Arzneimittel kurzfristige Veränderungen vertragen, sollte man besonders bei Reisen auf die richtige Verpackung, die Aufbewahrung und den Schutz nicht nur während der Fahrt sondern auch am Ziel achten. Grundsätzlich sollen Medikamente nicht längere Zeit im geparkten Auto liegen. Bei 30 Grad Außentemperatur wird es innen bis zu 75 Grad heiß.
Arzneimittel sind bei der Lagerung immer Umwelteinflüssen ausgesetzt, die sie in unterschiedlichem Ausmaß ungünstig beeinflussen können. Licht, Luftsauerstoff, Hitze sowie extreme Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit können Medikamente zerstören. Das führt dazu, dass Arzneimittel entweder gar keine Wirkung mehr haben oder schlimmstenfalls sogar schaden kann. Dies betrifft auch die mittlerweile sehr verbreiteten Arzneipflaster.
Soll man Medikamente in der Kühlschrank im Sommer stellen?
Ist nichts anderes auf der Verpackung vermerkt, sollten Arzneimittel vor Licht und Feuchtigkeit geschützt bei 18 bis 25 Grad Celsius aufbewahrt werden. Eine Lagerung im Kühlschrank ist laut Apotherkammer nur dann empfehlenswert, wenn dieses ausdrücklich angegeben ist. Bei Medikamenten wie Insulin, die im Kühlschrank lagern, sollte dieser nicht mehr aber auch nicht viel weniger als +8 Grad Celsius haben. Denn auch niedrigere Temperaturen können zu Ausfällungen oder bei Insulinen sogar zu einer Wirkungsveränderung führen. Vor allem Langzeitinsuline verlieren durch zu niedrige Temperaturen ihren Depot-Effekt durch Umkristallisationsprozesse und senken nach einer Injektion den Blutzuckerspiegel ähnlich einem Kurzzeitinsulin.
Medikamente dürfen nie ins Gefrierfach gelegt werden, da das Gefrieren den Arzneistoff zerstören und unwirksam machen kann. Deshalb gehören Medikamente während des Fluges ins Handgepäck, weil es auch im Gepäckraum der Flugzeuge zu sehr tiefen Temperaturen kommen kann.
Worauf man beim Wassertrinken bei Hitze achten sollte
Zur Vorsicht rät die ÖÄK, bei der generellen Empfehlung während Hitzetagen viel Wasser zu trinken. Es gibt Grenzen, die individuell verschieden sind, und auch Parameter wie Körpergröße, Stoffwechselgeschwindigkeit, Nierenfunktion und vieles mehr, spielen dabei eine Rolle.
Patienten mit Herzinsuffizienz wird abgeraten, dem Körper Unmengen an Wasser zuzuführen, da bei Betroffenen die Trinkmenge einen wesentlichen Einfluss auf die Beschwerden und den Verlauf der Erkrankung hat. Das Herz wird zusätzlich belastet und die Bildung von Wasseransammlungen, sogenannten Ödemen begünstigt. Bei großer Hitze empfiehlt die ÖÄK, dass sich Herzpatienten zusätzlich von ihrem Arzt beraten lassen.
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Foto: jarmoluk / Pixabay