Ihr Kind kratzt sich häufig am Kopf? Beim Kämmen sehen Sie eine Laus? Dann herrscht Läuse-Alarm! Besonders zu Herbstbeginn nach den Schulferien passiert es immer wieder, dass sich Läuse auf Kinderköpfen vermehren und ausbreiten. So ist Kopflausbefall ist ein ernst zunehmendes Problem in Schulen und Kindergärten.
Läuse sind hartnäckig und unangenehm, aber definitiv kein Zeichen mangelnder Hygiene! Denn auch auf einem gut gepflegten Kopf können sich Läuse wohl fühlen. Durch normales Haarewaschen mit gewöhnlichem Shampoo oder Essigspülungen können die lästigen Kopfläuse nämlich nicht beseitigt werden. Häufiges Haare-Waschen führt nur zu sauberen Kopfläusen. Nicht aber zu lausfreien Köpfen.
Was gegen Kopfläuse hilft
Wenn Ihr Kind sich mit Kopfläusen herumplagt, hilft:
- Gründliches Haarewaschen mit einem speziellen Lausshampoo aus der Apotheke.
- Sorgfältiges Auskämmen mit einem Läusekamm, damit man auch die Eier und Larven zuverlässig beseitigt.
Läuse verschwinden leider nicht einfach von selbst. Um sie los zu werden muss man rasch handeln. Es gibt sehr gut verträgliche Shampoos, die schonend zur Kopfhaut sind. Wichtig ist dabei immer die jeweils nötige Einwirkzeit genau zu beachten.
rät Mag. pharm. Susanne Ergott-Badawi, Vizepräsidentin der Apothekerkammer Wien. Da Läuse leicht übertragen werden, sollten die Haare von allen Familienmitgliedern sorgfältig kontrolliert und behandelt werden. In der Apotheke erhalten Sie Beratung, wie die genaue Anwendung gegen Kopfläuse durchzuführen ist, damit es optimal wirkt. Empfohlen wird eine zweite Behandlung mit dem speziellen Läuseshampoo nach einer Woche, damit später geschlüpfte Larven abgetötet werden können. Auch danach empfiehlt es sich, die Haare nass auszukämmen und auf Nissen bzw. Läuse zu kontrollieren.
Tipp: Bettzeug und Handtücher sollten zusätzlich bei 60° gewaschen werden und Haare aus Haarspangen, Haargummis, Bürsten und Kämmen entfernt werden. Oft versuchen die Eltern, Läuse mittels Essigspülungen Herr zu werden. Aber Essig kann die Läuse nicht abtöten. Essigspülungen können nur das Auskämmen der Nissen erleichtern.
Wie man Kopfläusen vorbeugt
Vorbeugend können Shampoos und Sprays mit Duftstoffen helfen, die Läuse nicht mögen beziehungsweise abschrecken – wie beispielsweise Weidenrinde oder Lavendel.
Wie erkennt man Läuse?
Wenn der Kopf ständig juckt und man sich häufig kratzt, sollten Haare und Kopfhaut genauer untersucht werden. Dazu wird das Haar Strich für Strich gescheitelt und bei guter Beleuchtung mit einer Leselupe untersucht.
Vor allem der Bereich hinter den Ohren, die Schläfen und der Nacken sollten unter die Lupe genommen werden. Hier halten sich Läuse gerne auf. Der Juckreiz entsteht dadurch, dass sich die aus den Nissen geschlüpften Läuse alle zwei bis drei Stunden mit dem Blut des Menschen vollsaugen. Damit das Blut beim Saugen nicht gerinnt, gibt die Laus in die Stichwunden ihren Speichel ab. Das ist lästig, führt aber zu keiner gesundheitlichen Beeinträchtigung.
Der Lebenszyklus der Kopflaus unterteilt man in drei Entwicklungsstadien: Ei (Nissen), Larve und geschlechtsreife Laus. Die sandkorngroßen, weiß-bräunlichen Eier werden direkt an den Haarschaft geklebt. Nach sieben bis acht Tagen schlüpfen die Larven und nach weiteren neun bis zwölf Tagen entwickeln sie sich zu erwachsenen Kopfläusen. Eine einzige Laus legt bis zu zehn Eier täglich.
Sechs Läuse Mythen
- Als Hausmittel setzen noch viele Eltern auf Essigspülungen: Essig kann Läuse aber nicht abtöten.
- Oft wird angenommen, dass sich Läuse in Mützen, Kuscheltieren oder Polstermöbeln aufhalten: Dies ist falsch, da Kopfläuse auf menschliches Blut angewiesen sind und ohne dieses normalerweise nicht länger als einen Tag überleben. Deshalb sind Läuse nur im Haar zu finden.
- Können Kopfläuse springen oder von „Kopf zu Kopf“ fliegen? Nein, Läuse krabbeln bei Haar-zu-Haar-Kontakt von einem Kopf zum anderen.
- Hilft mehrmaliges Haare-Waschen mit handelsüblichem Shampoo gegen die lästigen Plagegeister? Nein, häufiges Haare-Waschen führt zwar zu sauberen Kopfläusen, nicht aber zu lausfreien Köpfen.
- Können Kopfläuse einfach unter Wasser ertränkt werden? Nein, denn Läuse können sich auch unter Wasser mit ihren hakenförmigen Beinen am Haar festklammern. Die Nissen werden im Wasser nicht einfach weggespült. Da das Wasser nicht in die Atemöffnungen eindringt, können die Läuse mehrere Stunden unter Wasser überleben.
- Schadet Kopfläusen heiße Luft? Nein, weder ein Aufenthalt in der Sauna noch ein heißer Fön können den Läusen etwas anhaben.
Quelle: Österreichische Apothekerkammer, OTS / Titelbild: CC BY-SA 2.0 wikimedia/Gilles San Martin