Tierschutzverein: Haustiere gehören nicht unter den Christbaum

Alle Jahre wieder warnen Tierschutzorganisationen wie der Wiener Tierschutzverein davor, zum Weihnachtsfest Haustiere zu verschenken. Denn leider werden in Österreich immer noch jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit unzählige Haustiere, insbesondere Welpen, unbedacht gekauft und unter dem Weihnachtsbaum drapiert. Besonders in der Corona-Zeit stieg das Interesse an Haustieren.

In den meisten Fällen natürlich um Kindern eine Freude zu machen. Die Ernüchterung kommt oftmals erst einige Wochen später. „Wenn sich nämlich die Erkenntnis breit macht, dass das süße Kätzchen oder der knuffige Hundewelpe nicht ewig so klein bleibt, sondern wächst und viel Zeit, Verantwortung und Pflege benötigt und auch Kosten verursacht, werden „lebende Geschenke“ schnell einfach ausgesetzt oder im Tierheim abgegeben.

Zeit, Futter, Zubehör & Tierarztkosten bedenken

Zeit, Futter, Zubehör für Hund & Katz oder Tierarztkosten – all das sind Faktoren, die bereits vor der Anschaffung eines Haustieres bedacht werden müssen und auch ganz schön ins Geld gehen können. Darum sollte die Anschaffung eines tierischen Mitbewohners wirklich gründlich überlegt werden. Madeleine Petrovic, Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins:

Tiere sind empfindsame Lebewesen und kein Spielzeug. Die Entscheidung, ein Haustier in der Familie aufzunehmen, sollte daher wohlüberlegt sein. Die hektische Vorweihnachtszeit ist für eine solche Entscheidung sicherlich der falsche Zeitpunkt. Denn damit sich ein Tier in seiner neuen Umgebung eingewöhnen kann, braucht es Ruhe, Geborgenheit und viel Zuwendung.

Der Wiener Tierschutzverein rät daher generell strikt von „lebenden Weihnachtsgeschenken“ ab und legt gerade in der Vorweihnachtszeit bei den Tiervergaben im Wiener Tierschutzhaus besonderes Augenmerk darauf, die Tierfreunde zu informieren. Wenn man just Weihnachten als Überraschung für die Kinder nützen möchte, gibt es laut Petrovic Alternativen:

Legen Sie lieber ein Stofftier als Gutschein unter den Baum. Dazu können Sie auch Lektüre und Utensilien, die Sie zum Einzug für Ihr Haustier benötigen, verschenken. Suchen Sie sich -am besten mit der ganzen Familie – erst nach dem Feiertagstrubel das für Sie passende Haustier aus.

Tierhandlungen: Kein Verkauf von Tieren vor Weihnachten

Wie orf.at berichtet weigern sich zwei bekannte Zoohandelsketten vor Weihnachten Tiere zu verkaufen. Ihre Botschaft lautet: „Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke.“ Denn jährlich landen Haustiere unter dem Christbaum, von denen viele kurz darauf ausgesetzt werden, weil sie für die neuen Besitzer zu viel Arbeit bedeuten.

Fressnapf veröffentlichte dazu vor einigen Jahren eine Stellungnahme:

Fressnapf setzt Zeichen im Sinne des Tierschutzes. Aus diesem Grund hat Fressnapf Österreich beschlossen während des Zeitraumes von 17.12. bis einschließlich 24.12.2015 keine Kleinsäuger wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Maus und Co. in den österreichischen Fressnapf-Filialen an Kunden mitzugeben. So setzt Fressnapf Österreich im Sinne des Tierschutzes und der Tierfreunde ein einzigartiges Zeichen im Zoofachhandel.

Links:

www.archenoah.at/tierheim
www.wiener-tierschutzverein.org/de/news/aktuelles/christkindaktion/

1 Kommentar

  1. Mein Hund trinkt immer das Wasser aus dem Tannenbaumständer. Scheint irgendwie besonders gut zu schmecken. Ich muss ihn ständig davon wegziehen, weil ich nicht möchte dass er sich an den Baumnadeln weh tut.

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